Freunde von mir haben ihr Büro auf Stralau, wir treffen uns öfter zum gemeinsamen Mittagessen in der Bäckerei 2000.
Über
die Jahre hat sich die Halbinsel Stralau enorm verändert. Von
Geschosswohnungsbauten nach städteplanerischer Idee des niederländischen
Architekten Herman Herzberger in den 1990ern und Luxushäusern mit
angeschlossenem Bootsanlegern an der Stralauer Spitze und auf der
Südseite zur Spree, über die mittlerweile typischen Touwn-Häuser wälzt
sich die Bautätigkeit nun auf die letzten verbliebenen Flächen Eingangs
der Halbinsel zu. Da der Run auf Immobilien in der Innenstadt ja im
Moment ungebremst scheint wird wohl auch hier alles zugebaut werden, und
das obwohl das gesamte Gebiet kein eigentliches öffentliches Zentrum
besitzt. Es bleibt zu befürchten, dass die alten Gebäude des Glaswerkes
(auch wenn sie wohl unter Denkmalschutz stehen) dieses nicht überstehen.
In den beiden Aquarellen, scheinen die alten Gemäuer zusammen mit ihren Graffiti schon Wurzeln in die sie umgebende, verkrautete, wuchernde Freifläche geschlagen zu haben. Vielleicht so als wollten sie sagen: ihr bekommt uns hier nicht weg.