Am Sonntag, den 07.08.2011 war der Start für meine diesjährige Radtour freigegeben. Bis Kloster Neuzelle nach Osten, und von da ab sollte es entlang des Neiße-Radweges an der deutsch-polnischen Grenze nach Süden gehen. Übers Zittauer Gebirge nach Tschechien hinein, die Moldau suchen und ihr über Prag bis in die Sumava folgen, dort wieder aus Tschechien heraus und nach Oberöstereich. Dort hinab, über die Donau bis ins Salzkammergut an die Seen: Attersee / Wolfgangsee / Mondsee / Hallstätter See. Über Salzburg führte die Route kurzzeitig wieder nach Deutschland, in seinen kleinen aber feinen Südostzipfel, das Berchtesgadener Land. Mit dem Königssee fand das muntere Seen-Hopping seine Fortsetzung und mit dem Zeller See, am Fuße der Hohen Tauern, sein Ende. Hier wartete das eigentliche Ziel und der Höhepunkt dieser Tour auf mich, die Großglocknerhochalpenstraße.
Route auf bikemap.net
|
Görlitz 09.08.2011, Milchkaffee vor dem Haus: Apotheke A. Struve, Kilometer: 295 |
|
13.08.2011, Blick vom Hausruck (Wolfsegg), Kilometer: 838 |
|
13.08.2011, Sonnenuntergang am Attersee, Kilometer: 888 |
|
14.08.2011, Hallstätter See, Kilometer: 940 |
|
16.08.2011, Königssee, Kilometer: 1150 |
|
18.08.2011, Schloss Kaprun, Kilometer: 1260 |
Freitag, 19.08.2011: "Wie fange ich bei der Beschreibung des heutigen Tages nur an? Der Tag der Tage, die Krönung der diesjährigen Tour, ohne den alles nicht so viel Wert wäre weil der I-Punkt fehlte. Für so einen Tag steht man sehr früh auf. Mir gelang dies Dank einer sich momentan ausgeprägten Blasenschwäche recht gut. Was solls, das Ergebnis zählt. Um 6.00 Uhr stand ich in Bruck beim Bäcker mit Kaffee und Hörnchen, die Sonne ging gerade hinter den Baumwipfeln auf. Nach der Einfahrt ins Tal sollte ich sie erst wieder viel weiter oben zu Gesicht bekommmen. Der Einstieg ins Tal war allmählig, aber spätestens ab passieren der Maut-Station folgte ein steter Anstieg von durchschnittlich 10% Steigung bis hinauf zum Fuscher Törl. Nur in wenigen Kehren war die Steigung etwas geringer und man konnte sich etwas ausruhen. Meine Übersetzung war mit 30 zu 28 immer noch zu hoch, einheimische Rennradler kurbelten mit kleineren Übersetzungen an mir vorbei. Ich konnte mich an einigen Mountenbikern wieder aufbauen. Im unteren Teil erfreute ich mich noch an der wunderbaren Landschaft, später wurde die Anstrengung größer und ich fuhr mehr und mehr in den Tunnel, ein Kampf vom Willen getrieben. Am Fuscher Törl und am Hochtor warteten die Belohnungen in Form grandioser Aussichten. Angesichts der bisherigen Strapazen, hatte ich Bedenken mich noch zum Großglockner und seinem Gletscher an der Franz-Josephshöhe aufzumachen. Die Skepsis wuchs, als sich die Strasse in wilden Kehren schon wieder tief nach unten herabstürzte, alles Höhenmeter die hinauf zur Pasterze und auf der Rückfahrt zum Hochtor wieder gemacht werden mussten. Und dann kam plötzlich und unglaublich schnell noch ein Unwetter aufgezogen. Ich hatte Glück, als die ersten Hagelkörner nieder gingen saß ich schon in einer Wirtschaft und wärmte mich an einem Glas Tee. Nach dem heftigen Gewitter war die Luft gereinigt, es folgten wunderschöne Aussichten auf Bergflanken, Hochalmen und Wasserfälle. So wurde die Auffahrt zur Pasterze zu einem Genuss. Dann oben: viele Besucher. Ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen zum Malen. Die Zeit verflog und die Rückfahrt musste angetreten werden. Wilde Abfahrt und der letzte große Anstieg zum Hochtor. Der Tank war vollkommen leer als ich es erreichte. Zur Stärkung Backerbsensuppe, Brezen, Mars, Tee. Am Fuscher Törl dann alle Sachen zur Abfahrt angezogen und runter ins Tal durch einen leichten Nieselregen. Geschafft! War das heute ein Höhentraining!"
|
19.08.2011, Großglockner / Pasterze, Kilometer: 1325 |