Samstag, 22. Juni 2013

Berlin, Sonnenuntergang auf der Modersohnbrücke

Die letzten Strahlen der untergehenden Sonne reflektierend schlängeln sich die Gleisanlagen aus der Berliner Mitte nach Osten. Ihnen folgen ICE und S-Bahn. Die hippen Friedrichshainer und Touris genießen den Blick bei Picknick, Bier und Club Mate.


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Sven Swora Aquarelle ++ Sonnenuntergang auf der Modersohnbrücke

Nur morgen früh müssen alle Radfahrer wieder um ihre Reifen fürchten.

Samstag, 1. Juni 2013

Berliner Dom

Das Thema beider Bilder ist die zeitliche Begrenztheit des Motivs. Das oberste entstand im April als die Bäume erste zarte Blätter und Blühten entwickelten. Heute schon wäre  der Dom verdeckt.
 Sven Swora Aquarelle ++ Berliner Dom mit Kränen 








Sven Swora Aquarelle ++ Berliner Dom und Altes Museum am Lustgarten
Beim unteren Bild ist die Zeitperiode, die das Motiv freigibt und wieder verschwinden läst, eine längere. Durch den Abriss des Palastes der Republik wurde der Blick freigegeben, durch den Wiederaufbau des Stadtschlosses / Humboldtforum wird er wieder geschlossen werden. Das kann in Berlin aber bekanntlich eine Weile dauern, wo man mit so vielen Baumaßnahmen an der Grenze des Größenwahns  herumschrammt. Schon der Bau des Doms um 1900 war so etwas. Die im Krieg zerstörten Kuppeln wurden in der DDR glücklicherweise, abweichend vom ursprünglichen Zustand, in harmonischeren Proportionen, an den Petersdom in Rom erinnernd, errichtet. Heute ist er eines der Wahrzeichen der Stadt.

Samstag, 20. August 2011

Sommer 2011 / Berge und Seen

Am Sonntag, den 07.08.2011 war der Start für meine diesjährige Radtour freigegeben. Bis Kloster Neuzelle nach Osten, und von da ab sollte es entlang des Neiße-Radweges an der deutsch-polnischen Grenze nach Süden gehen. Übers Zittauer Gebirge nach Tschechien hinein, die Moldau suchen und ihr über Prag bis in die Sumava folgen, dort wieder aus Tschechien heraus und nach Oberöstereich. Dort hinab, über die Donau bis ins Salzkammergut an die Seen: Attersee / Wolfgangsee / Mondsee / Hallstätter See. Über Salzburg führte die Route kurzzeitig wieder nach Deutschland, in seinen kleinen aber feinen Südostzipfel, das Berchtesgadener Land. Mit dem Königssee fand das muntere Seen-Hopping seine Fortsetzung und mit dem Zeller See, am Fuße der Hohen Tauern, sein Ende. Hier wartete das eigentliche Ziel und der Höhepunkt dieser Tour auf mich, die Großglocknerhochalpenstraße.

Route auf bikemap.net

Görlitz 09.08.2011, Milchkaffee vor dem Haus: Apotheke A. Struve, Kilometer: 295
13.08.2011, Blick vom Hausruck (Wolfsegg), Kilometer: 838
13.08.2011, Sonnenuntergang am Attersee, Kilometer: 888
14.08.2011, Hallstätter See, Kilometer: 940
16.08.2011, Königssee, Kilometer: 1150
18.08.2011, Schloss Kaprun, Kilometer: 1260
Freitag, 19.08.2011: "Wie fange ich bei der Beschreibung des heutigen Tages nur an? Der Tag der Tage, die Krönung der diesjährigen Tour, ohne den alles nicht so viel Wert wäre weil der I-Punkt fehlte. Für so einen Tag steht man sehr früh auf. Mir gelang dies Dank einer sich momentan ausgeprägten Blasenschwäche recht gut. Was solls, das Ergebnis zählt. Um 6.00 Uhr stand ich in Bruck beim Bäcker mit Kaffee und Hörnchen, die Sonne ging gerade hinter den Baumwipfeln auf. Nach der Einfahrt ins Tal sollte ich sie erst wieder viel weiter oben zu Gesicht bekommmen. Der Einstieg ins Tal war allmählig, aber spätestens ab passieren der Maut-Station folgte ein steter Anstieg von durchschnittlich 10% Steigung bis hinauf zum Fuscher Törl. Nur in wenigen Kehren war die Steigung etwas geringer und man konnte sich etwas ausruhen. Meine Übersetzung war mit 30 zu 28 immer noch zu hoch, einheimische Rennradler kurbelten mit kleineren Übersetzungen an mir vorbei. Ich konnte mich an einigen Mountenbikern wieder aufbauen. Im unteren Teil erfreute ich mich noch an der wunderbaren Landschaft, später wurde die Anstrengung größer und ich fuhr mehr und mehr in den Tunnel, ein Kampf vom Willen getrieben. Am Fuscher Törl und am Hochtor warteten die Belohnungen in Form grandioser Aussichten. Angesichts der bisherigen Strapazen, hatte ich Bedenken mich noch zum Großglockner und seinem Gletscher an der Franz-Josephshöhe aufzumachen. Die Skepsis wuchs, als sich die Strasse in wilden Kehren schon wieder tief nach unten herabstürzte, alles Höhenmeter die hinauf zur Pasterze und auf der Rückfahrt zum Hochtor wieder gemacht werden mussten. Und dann kam plötzlich und unglaublich schnell noch ein Unwetter aufgezogen. Ich hatte Glück, als die ersten Hagelkörner nieder gingen saß ich schon in einer Wirtschaft und wärmte mich an einem Glas Tee. Nach dem heftigen Gewitter war die Luft gereinigt, es folgten wunderschöne Aussichten auf Bergflanken, Hochalmen und Wasserfälle. So wurde die Auffahrt zur Pasterze zu einem Genuss. Dann oben: viele Besucher. Ich suchte mir ein ruhiges Plätzchen zum Malen. Die Zeit verflog und die Rückfahrt musste angetreten werden. Wilde Abfahrt und der letzte große Anstieg zum Hochtor. Der Tank war vollkommen leer als ich es erreichte. Zur Stärkung Backerbsensuppe, Brezen, Mars, Tee. Am Fuscher Törl dann alle Sachen zur Abfahrt angezogen und runter ins Tal durch einen leichten Nieselregen. Geschafft! War das heute ein Höhentraining!"

19.08.2011, Großglockner / Pasterze, Kilometer: 1325


Mittwoch, 1. September 2010

Sommer 2010 / Rund um die Hochalpen

Auf dieser Tour begleitete mich mein Kumpel Joachim. Da wir zu Hause in Berlin unsere Wochenendausfahrten oft gemeinsam unternehmen, wussten wir, dass wir miteinander gut harmonieren würden. In 14 Tagen wollten wir, vom Bodensee aus, die hohen Alpengipfel Frankreichs, der Schweiz und Italiens umrunden. Dem Rhein folgend, mit ihm bei Schaffhausen fallend, verabschiedeten wir uns in Basel vom Fluß der Deutschen. Durch den Jura zum Neuchateler See und nach Lausanne an den Genfer See. Ihn umrundend nach Genf, dann auf den Spuren der Toure de France in die Savoier Alpen. Den Mont Blanc umfahrend über den Kleinen St. Bernard nach Italien und durchs Aostatal nach Südosten. An der Südflanke der Alpenausläufer wieder nach Nordosten zum Lago Maggiore. Nach Norden wieder in die Schweiz und über den Pass Lukmanier an den Vorderrhein. Er brachte uns dann durch Lichtenstein und Östereich wieder an den Ausgangspunkt unseres Loops, an den Bodensee.

Route auf bikemap.net

04.08.2010, Genfer See bei Montreux, Kilometer: 434
07.08.2010, Col de Aravis: Blick auf den Mont Blanc (4807m ü.M.)
08.08.2010, zum Cormet de Roselend
11.08.2010, Cannero Rivera am Lago Maggiore, Kilometer 1015
12.08.2010, Durch Regen und Wolken, Auffahrt zum Pass Lukmanier

Mittwoch, 1. Juli 2009

Sommer 2009 / Einfach weg

Am 22.06.2009 brach ich auf, auf eine Radtour Richtung Süden, mit dem groben Ziel Alpen, mehr wusste ich bei Abfahrt noch nicht. Der Gedanke war "Einfach weg", ich hatte Zeit und musste raus aus meinem Alltag. Zwei Packtaschen und ein Zelt, das war alles womit ich mein schnelles Stevens-Reiserennrad belasten wollte. Später in den Bergen sollte jedes Kilo zählen.


Karlsbad 25.06.2009, Kilometer: 460 / Sumava: Feuchte Wälder
6. Tag: 27.06.2009: "Bin am heutigen Etappenziel, auf einem Zeltplatz hinter Susice im Nationalpark Sumava, angekommen. Da das Wetter momentan freundlicher wirkt, beschließe ich mein Zelt unter Fichten in der Nähe des hier vorbeifließenden Flusses Vydra aufzustellen. Nach der letzten schlechten Nacht muss es heute am Busen der Natur sein. Obwohl es weiter östlich in Mähren Hochwasser gibt, nehme ich das Risiko, dass der Fluss über Nacht anschwillt, in Kauf. Trotz aller bisherigen Strapazen bin ich froh, diese Strecke durch Tschechien gewählt zu haben. Die Landschaft ist so abwechslungsreich! Die Nacht: leider hatte der Busen der Natur sich gegen mich verschworen. Der einsetzende Regen durchnässte mein schlecht imprägniertes Zelt vollkommen und ein zweiter kleinerer Fluss, den ich gestern gar nicht wahrgenommen hatte, schwoll stark an und drohte den Zeltplatz einzuschließen. Glücklicherweise gab es dann doch Entwarnung und ich konnte in einem kleinen trockenen Bungalow übernachten. Nach einem kurzen Kekse-Bananen-Frühstück startete ich am nächsten Morgen in den leider noch andauernden Nieselregen. Über den Gebirgskamm fuhr ich bei Bayrisch Eisenstein wieder in Deutschland ein. Das Wetter auf der Gebirgssüdseite war hoffnungsvoller. Bis Passau ging es nun bergab."

Passau 29.06.2009, Blick auf den Inn, Kilometer: 822
10. Tag: 01.07.2009:"....Lockeres einradeln durch das wunderschöne Ennstal bis Altenmarkt, dann zog ein Gewitter auf, so dass ich mich entschloss den Weg über St. Gallen nach Admont zu nehmen. Kurz vor Admont, an einer um eine riesige Linde gebauten Aussichtsplattform, hielt ich in schnellen Pinselstrichen das Panorama auf das Gesäuse, einem schroffen kantigen Bergmassiv der Kalkalpen, fest. .....Der letzte Anstieg hier auf die Kaiseralm, wo ich gerade zu Abend esse und Quartier beziehe, forderte noch einmal Beißerqualitäten. ....Kurz nochmal zur letzten Nacht: Mein einfaches Zimmer war in einem alten Jagdschloss von 1710, heute Gästepension. Ich habe wunderbar geschlafen. Die Kühe und Ochsen auf der Alm sorgten mit ihrem Geblöcke für die romantische Untermalung, die sich in die Träume schleicht. Nach einem großen Frühstück und einem kurzen Aquarell Start um 10:00 Uhr."
Gesäuse 01.07.2009, Nationalpark Kalkalpen, Kilometer: 1093
links: Kaiseralm 02.07.2009 (zwischen Admont und Trieben), Kilometer: 1106
 rechts: Gipfel am Presseggersee im Gailtal 04.07.2009, Kilometer: 1370
14.Tag: 05.07.2009: "Über Serpentinen und durch Galerien ging es über den Plöckenpass nach Italien. Auf dieser Seite war das Tal schroffer und meine offensichtlich nicht optimal eingestellten Bremsen quietschten zu Tal. ....In einem erneuten Anstieg kam mir die Melodie "Eye of the Tiger" aus Rocky in den Sinn und ging mir für 5 Minuten nicht mehr aus dem Kopf. Nur für fünf Minuten, denn länger dauerte mein Flow-Gefühl nicht. Ich dachte, der Anstieg würde niemals enden und hoffte auf die verdiente Abfahrt. Leider zeigte sich die Straße herunter nach St. Steffano aber sehr spartanisch. Mit der Zeit wurde klar, dass hier moderner Straßenbau den Kampf gegen die Erosion zu verlieren schien. Erst versperrten abgerutschte Felsbrocken den Weg, dann ging es über verrostete Brücken, und zum Schluss endete das Abenteuer vor einem Geröllabhang. Aus dem Tal kommend, hatte sich eine Baustelle bis auf 20 Meter unter meine Position vorgearbeitet. Vollkommen erledigt bugsierte ich Fahrrad und Ausrüstung irgendwie nach unten. ... Zimmer in St. Steffano und Pizza."

Blick ins Gailtal vor Hermagor, 04.07.2009
Dolomiten bei Aronzo 06.07.2009
Tag 17: 08.07.2009: "Dieser Tag verging sehr schnell, ich hatte das Gefühl kaum Strecke gemacht zu haben. Das lag daran, dass es eigentlich keine flachen Passagen gab. Bei den Anstiegen fährst du 6-7 km/h und versuchst deinen Rhythmus durchzuhalten. Wie in Trance steht die Zeit dabei still. In der Abfahrt geht es mit 50 Sachen durch Kurven, das Adrenalin schießt dir durch die Adern und das Zeitgefühl ist wieder ausgeschaltet. Auf dem Mendelpass, den ich über steile Serpentinen gegen Mittag von Bozen aus erreichte, genoss ich den Ausblick auf die Dolomiten, die ich gestern bei leider schlechterem Wetter durchquerte. Am Nachmittag weiter: Abfahrt nach Fondo, von da wieder nach oben auf das Gampenjoch, und nun folgte eine fantastische Abfahrt bis fast nach Meran. Die Strasse schlängelte sich in nicht so harten Kehren entlang der Bergflanke zur Linken. Rechts lag das Etschtal mit seinen Apfelplantagen. Es war trockenes Wetter, nicht so viel Verkehr, Bedingungen für die perfekte Abfahrt. Am liebsten hätte ich die ganze Zeit vor Freude geschrien. Späte Ankunft in Meran. Kurzer Stadtrundgang unter Begleitung einer zugezogenen Bremerin. Quartier auf dem Zeltplatz. Tortellini am Tennisklub neben dem Zeltplatz."

Blick vom Mendelpass oberhalb von Kaltern 08.07.2009, Kilometer: 1705